Einst europaweit triumphierend im Einzel– und Gruppenvoltigieren, Turnen, Trampolin oder im Ballett luden dieser Tage fünf von Jasmin und Martina Pfister eingeladene Referentinnen und Referenten den interessierten Nachwuchs ein, in verschiedene Sportgruppenarten hineinzuschnuppern, um ihr Wissen und Können zu teilen und sich selbst auszuprobieren.
Für den Lehrgang, der regional und überregional Voltigierer ansprechen sollte, hatte der VMP die Grund- und Mittelschulturnhallen angemietet. Die aus Hessen, Baden- Württemberg, Oberbayern und Mittelfranken angereisten 150 Teilnehmerinnen bestaunten am Samstagmorgen die eindrucksvoll mit Luftballons und Rosen in weiß und rosa geschmückte Lokalität, die Festhallencharakter besaß. Selbst in den Umkleideräume war dieser zu vernehmen, jedes Team wurde mit kleinen Aufmerksamkeiten herzlich willkommen geheißen.
Nach der Anreise starteten alle Sportlerinnen in das durchorganisierte Tagesprogramm.
Die von Erfolg gekrönten Voltigierer Josef Hahner und Jannika Kirchner gaben ihre Erfahrungen am Holzpferd und Movie (mechanisches Holzpferd) weiter. An Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Kür-Choreografie wurde gearbeitet. Ein Schwerpunkt lag vor allem auf der Technik in der Pflicht, da hier die korrekte Ausführung komplexer Bewegungsabläufe wichtig ist.
Die Übungen am Trampolin leiteten Susanne Kerkhoff und Birgit Krause. Sprünge, ob gehockt oder gegrätscht sowie Salti machten den Teilnehmerinnen trotz hohem Sicherheitsaspekt sichtlich Spaß.
Jasmin Pfister, Trainerin, Vereinsvorsitzende des VMPs und ehemalige Leistungsturnerin, vermittelte in ihrer Station Übungen des Bodenturnen. Erst wenn die akrobatischen Übungen am Boden beherrscht werden, dürfen die Voltigierer sie auf dem Rücken des Pferdes turnen. In methodischen Übungsreihen erfolgte das Aufwärmprogramm. Anschließemd wurden auf aneinandergereihten Bodenmatten auf einer Bahn die Grundlagen wie Rolle, Handstand, Überschlag oder Sprung trainiert, um die Haltung und Spannung zu verbessern.
Die Ballettlehrerin Tatjana Palamaryuk nahm sich der Ausdrucksschulung der Turnerinnen an. Die immer anspruchsvoller werdenden Elemente der Kür, die musikalisch begleitet zu einem Motto umgesetzt werden muss, machen eine expressive Mimik unerlässlich.
Da die Ausdauer im Turnen auf dem Pferd eine unverzichtbare Rolle spielt, gestaltete Madlen Schlott, Mitglied des Team 1 des VMPs, ihre Station, das Konditionstraining, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Um ihre Maximal, Schnell- und Explosivkraft zu verbessern, bewiesen die Athletinnen Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen.
Für die Trainer nahm sich die Physiotherapeutin Nicola Müller Schlott Zeit. Sie legte in ihrer Gruppe den Fokus auf das Tapen, um z. B. Gelenke oder Muskeln zu stabilisieren und Verletzungen zu bandagieren.
Im Voltigiersport sind große Altersunterschiede innerhalb eines Teams keine Seltenheit. Unter der Leitung von Diana Gräf bot eine Spieleecke den jüngsten Mannschaftsmitgliedern die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und zugleich kreativ mit ihrer Sportart zu beschäftigen.
Zwölf Trainingsstunden, unterteilt in 90 minütige, schweißtreibende Übungseinheiten, verlangten nach kleinen Verschnaufpausen zwischendurch, in denen sich die Mitwirkenden im vorbereiteten Speisebereich austauschen, unterhalten und stärken konnten. Ohne die Hilfe von Sponsoren boten die engagierten Eltern der Voltigiererinnen des VMPs ein reichhaltiges Buffet sowohl tagsüber, als auch beim Abendessen und Frühstück an. Von gesunden Beilagen bis zu vielfältigen Energielieferanten war für jeden Geschmack etwas dabei.
Die wochenlange Planungs- und Vorbereitungsphase, die Jasmin Pfister fast in Eigenregie bewerkstelligte, honorierte ein gelungener Lehrgangstag: Für die Teilnehmerinnen war er ein unvergessliches Erlebnis, für welches sie sich gleich im nächsten Jahr wieder angemeldet haben.
(Anne Schneider)